Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

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Wir sind “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”, und dementsprechend nehmen demokratische Werte einen hohen Stellenwert ein. Ein Beispielprojekt ist das Verlegen von Stolpersteinen, das seit 2020 in der Gemeinde umgesetzt wird. https://stolpersteine-guide.de http://www.stolpersteine-brv.org

Einblick in unsere Projekte

Zweite Stolpersteinverlegung durch die AG Schule ohne Rassismus

Am 22. April 2022 verlegen die Schüler:innen der AG Schule ohne Rassismus in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Samtgemeinde in Bruchhausen-Vilsen acht weitere Stolpersteine.

Bereits seit Juni 2020 liegen fünfzehn dieser kleinen Gedenktafeln im Luftkurort und erinnern an die Schicksale der jüdischen Bürger der Gemeinde, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind. Am Freitag werden nun Steine für weitere Familienmitglieder verlegt.

Außerdem haben Interessierte ab sofort die Möglichkeit, einen Rundgang entlang der verlegten Stellen zu unternehmen. Dazu hat die AG einen Informationsflyer erstellt und bei der Stolpersteine-Guide-APP (https://stolpersteine-guide.de/) mitgearbeitet, sodass nun eine digital geführte Tour durch die Samtgemeinde unternommen werden kann. In der Zeit von 16:30 – 18:30 Uhr stehen an jeder Verlegestelle zudem Schüler:innen der AG, um Interessierte über das Projekt und die Schicksale der jeweiligen jüdischen Bürger zu informieren. Zudem gibt es am Platz vor der Bahnhofstraße 53 einige informierende Stellwände und den angekündigten Flyer, der die eigenständige Tour begleitet.

Wir rufen die Schulgemeinschaft auf, am Freitag in der Zeit vom 16:30 – 18:30 Uhr zur Bahnhofstraße 53 zu kommen und das Engagement der AG zu unterstützen.

Verfasser: T. Schöning

Stolperstein-Verlegung am 25. Juni 2020

Am 25. Juni 2020 werden in Bruchhausen-Vilsen die ersten Stolpersteine für die sechs jüdischen Familien E. Lindenberg, H. Lindenberg, R. Lindenberg, G. Salomon, M. Hanau und H. & F. Meyer verlegt. Diese in Bruchhausen-Vilsen ansässigen Familien wurden Opfer des Nationalsozialismus. Ihrem Leben und Schicksal soll mit den Stolpersteinen gedacht und die Erinnerung an jüdisches Leben in Bruchhausen-Vilsen aufrechterhalten werden. Das Stolperstein-Projekt wurde von dem Künstler Gunter Demnig im Jahr 1995 begonnen. Den Opfern des Nationalsozialismus wird mit kleinen Gedenktafeln aus Messing in den Gehwegen vor ihren letzten Wohn- oder Wirkungsstätten gedacht. Mit mehr als 75.000 verlegten Stolpersteinen in ganz Europa gilt es mittlerweile als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Damit auch Bruchhausen-Vilsen Stolpersteine erhält, reist der Künstler Gunter Demnig am Nachmittag des 25. Juni 2020 in den Luftkurort und nimmt die Verlegung der Stolpersteine persönlich vor. Die Verlegung findet öffentlich statt und beginnt um 14:30 Uhr am Engelbergplatz 3. Nach der Eröffnung durch den Leiter der AG „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ des Gymnasiums Bruchhausen-Vilsen, Tim Schöning, und durch den Bürgermeister des Fleckens, Lars Bierfischer, erfolgt die Verlegung der Stolpersteine und eine kurze Würdigung der Biographien der betroffenen Familien durch Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgemeinschaft. Es wird ein kleines, musikalisches Begleitprogramm geben.

Die ursprünglich geplante Anreise des Urenkels von Hugo Lindenberg, Ezequiel Lindenberg, sowie weiterer Angehöriger musste leider aufgrund der Corona-Epidemie abgesagt werden. Die Familien Lindenberg werden in Form von Grußbotschaften dennoch an der Verlegung teilhaben. Ein ebenfalls für den 25. Juni 2020 geplanter Abendvortrag durch Gunter Demnig über das Stolperstein-Projekt im Allgemeinen und der Stolpersteinarbeit in Bruchhausen- Vilsen wird ebenfalls aufgrund der Corona-Epidemie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben und im Rahmen der notwendigen Verlegung weiterer Stolpersteine zukünftig nachgeholt.

Vor der Verlegung wurden die Schicksale der jüdischen Familien recherchiert, u.a. in Zusammenarbeit mit Ezequiel Lindenberg, der bereits seit 2009 die Geschichte seiner Familie aufarbeitet. An einer umfangreichen Dokumentation der jüdischen Geschichte von Bruchhausen-Vilsen wird seit 2018 gearbeitet. Zur Verlegung der Stolpersteine wird eine umfassende Dokumentation der Recherche-Ergebnisse im Internet auf einer eigens eingerichteten Homepage (http://www.stolpersteine-brv.org) veröffentlicht.

Ergänzende Hinweise zu den Biographien oder zur damaligen Situation in Bruchhausen-Vilsen, über die Bürgerinnen und Bürger gegebenenfalls verfügen, nimmt das Projektteam noch immer gerne entgegen, um die Biographien und Schicksale möglichst umfassend zu dokumentieren.

Bürgerinnen und Bürger, die an der Verlegung teilnehmen möchten, sind herzlich willkommen. Allerdings gelten während der Verlegung die auch ansonsten in der Öffentlichkeit gültigen Abstands- und Hygieneregelungen.

Verfasser: Tim Schöning